Im Jahr 2009 fusionierte die Verbandsgemeinde Cochem-Land mit der Stadt Cochem zur Verbandsgemeinde Cochem, in welche 2014 sechs weitere Ortsgemeinden aus der ehemaligen Verbandsgemeinde Treis-Karden eingegliedert wurden.

Aufgrund dieser Fusionierung plante die VG- Cochem die Neufassung eines Flächennutzungs- und zugehörigen Landschaftsplans. Die Verantwortung für die Erstellung dieses neuen Landschaftsplans wurde an Enviro-Plan übertragen.

Der Landschaftsplan stellt Ziele, Erfordernisse und Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege für das VG-Gebiet dar. Er ist die Abwägungsgrundlage bei der Aufstellung des Flächennutzungsplanes und der Bebauungspläne. Abgestimmte naturschutzfachliche Aussagen und Darstellungen werden in ihm integriert und darüber rechtsverbindlich. Damit wird sichergestellt, dass die Belange des Naturschutzes und der Landschaftspflege im Flächennutzungsplan und bei der Auswahl von Vermeidungs-, Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen berücksichtigt werden. Auch dienen diese Inhalte als Maßstab für die Beurteilung der Umweltverträglichkeit bei Planungsentscheidungen. Der Landschaftsplan stellt wie der Flächennutzungsplan das gesamte VG-Gebiet dar. Die entwickelten Ziele, Konfliktsituationen, Leitbilder und Maßnahmen werden flächenhaft in Karten dargestellt. Somit ist der Landschaftsplan ein wichtiges Instrument für die Entwicklung der VG.

Die Erhebungen für den Landschaftsplan wurden über digitale Karten, Luftbilder und vor Ort vorgenommen. Ziel war es den aktuellen Zustand und das Entwicklungspotenzial der Naturgüter und Landschaftsfunktionen zu erfassen sowie mögliche Vorbelastungen zu ermitteln.

Der Landschaftsplan berücksichtigt zunächst die gegenwärtige Raumnutzung. Dazu werden die übergeordneten planerischen Vorgaben und Ziele der Flächennutzung geprüft, u.a. sind Themen wie das Landesentwicklungsprogramm, der regionale Raumordnungsplan, der Landschaftsrahmenplan und der Flächennutzungsplan die Grundlage hierfür. Ebenso werden die übergeordneten Ziele des Natur- und Landschaftsschutzes betrachtet. Die Analyse der derzeitigen Raumnutzung bezieht sich vor allem auf die Schutzgüter Boden, Wasser, Klima und Luft, Arten und Biotope sowie Landschaftsbild und Erholung. Hinsichtlich der Flächennutzung in der Gemeinde werden Siedlungen, Industrie, Infrastruktur, Ver- und Entsorgung, Wasserwirtschaft, Land- und Forstwirtschaft, Jagd und Fischerei, Rohstoffgewinnung sowie Erholungsnutzung und Tourismus herangezogen.

Im nächsten Teil werden die Schutzgüter näher untersucht und bewertet. Zunächst werden die Zielsetzungen aus Gesetzen und Vorschriften herangezogen, um dann den Zustand dieser Schutzgüter in der VG zu erfassen und entsprechende Karten zu erarbeitet.

Daran schließt sich eine Bewertung der jeweiligen Schutzgüter und eine Einschätzung möglicher Beeinträchtigungen sowie eine Entwicklungsprognose an. Anhand dieser, werden anschließend landschaftspflegerische Handlungsfelder erarbeitet, die die geeigneter Prioritäten für die Landschaftspflege festgelegen. Beispiele hierfür sind der Umgang mit Weinbergsbrachen und Vernetzung oder Klimaanpassungen. Daraus ergeben sich die entsprechenden Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung des Naturraumes und der Landschaft, welche u.a. die Bereiche Boden, Wasser, Klimaschutz, Arten/Biotope und Landschaftsbild sowie Erholung berücksichtigen. Darauf folgt eine Bewertung der geplanten Eingriffe im VG-Gebiet, die sich aus der parallel erfolgenden Neuaufstellung des Flächennutzungsplans ergeben.

Die Erarbeitung des Landschaftsplans erfolgte in enger Abstimmung mit relevanten Institutionen und Verantwortlichen der Verbandsgemeinde Cochem.Die Herausforderungen hierbei lagen vor allem in der Abschätzung, wie sich der Klimawandel auf die VG auswirkt und wie sich die Landschaft dadurch in den nächsten Jahren verändern wird.

Vor allem das steile Relief mit vielen wertvollen Trockenlebensräumen, in denen wertgebenden Arten wie die Spanische Flagge zu finden sind, sollte bestehen bleiben. Dazu wurden Maßnahmen zur Offenhaltung der Hänge entwickelt, um auch den Weinbau in den Steillagen zu bewahren. Durch die Erfahrung der Landschaftsplanung bei Enviro-Plan konnten sinnvolle Maßnahmen zum Erhalt und zur Entwicklung der Naturräume entwickelt werden.